Prof Q&A

Prof Q&A

Pro|fes|sor*in laut Duden beschreibt dieses Wort den höchsten akademischen Titel und bezeichnet eine*n Hochschullehrer*in. Doch welche Rolle spielen Professor*innen an der Universität und welche Tipps haben sie für Menschen, die noch ganz am Anfang ihrer akademischen Laufbahn stehen?

Aus organisatorischer Sicht kann jede*r Professor*in einem Lehrstuhl zugeordnet werden, welcher sich mit einem spezifischen Forschungsfeld befasst und Veranstaltungen dazu durchführen. Zu diesen Lehrstühlen gehören auch wissenschaftliche Mitarbeitende und Verwaltungsangestellte. Diese unterstützen die Professor*innen zum Beispiel bei kleineren Veranstaltungen wie Seminaren und Übungen. 

Damit ihr auch vor Beginn der Veranstaltungen etwas über eure zukünftigen Professor*innen erfahren könnt, haben wir ein kleines Q&A erstellt. Die Fragen drehen sich um deren Werdegang, die Universität und Tipps für Studierende. 

Warum haben Sie sich für Ihr Studienfach (als Student) entschieden?

“Ich war früher schon sehr an gesellschaftlichen Herausforderungen interessiert, Umweltschutz, Ungleichheit, Abrüstung etc., und zugleich macht mir Mathe und formales Denken Spaß. VWL passte da perfekt.” 

  • Herr Prof. Dr. Axel Ockenfels

“Ich hatte einen ungewöhnlichen Weg in die VWL. Mein erstes Studienfach war Philosophie. Dazu brauchte ich ein Nebenfach. Nach einigem Probieren bin ich eher per Zufall bei der VWL gelandet. Und dort bin ich geblieben. Das allerdings war kein Zufall. Was mich damals an der VWL fasziniert hat, begeistert mich bis heute: die Relevanz der Fragestellungen für die Politik, die Klarheit der mathematischen und statistischen Methoden, und die vielfältigen neuen Datenquellen. Und auch, dass es in dem Fach viel wissenschaftlichen Fortschritt gibt. (Was nicht bedeutet, dass wir schon viel Wissen!) VWL hilft, viele Vorgänge in der Welt zu verstehen, das werden Sie jeden Tag beim Zeitungslesen merken. Last not least eröffnet ein VWL Studium interessante Berufsperspektiven.”

  • Herr Prof. Dr. Johannes Münster

Was sind Ihre Tipps für ein erfolgreiches Studium?

“Am wichtigsten war für mich selbst als Student am Anfang das „Lernen lernen“. Ich habe am Anfang des Studiums etwas gebraucht um das effizient hinzubekommen. Was dies für jeden bedeutet kann sehr unterschiedlich sein. Für mich war eine wichtige Entdeckung, dass ich viel besser in einer Bibliothek als zu Hause lernen konnte, da die Ablenkung kleiner war und umgekehrt zu Hause mein Kopf viel freier war. Zudem habe ich gemerkt, dass ich beim Tun (z.B. eigenständiges Rechnen von Übungsaufgaben) sehr viel mehr als beim nur Lesen. Man muss immer versuchen, sein eigenes Denken zu aktivieren.”

  • Herr Prof. Dr. Dirk Sliwka

“Fleißig sein, den Unterrichtsstoff regelmäßig vor- bzw. nacharbeiten, Kontakte zu Kommilitonen, etwa zum gemeinsamen Lernen, aber natürlich auch zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, knüpfen.”

  • Herr Prof. Dr. Dominik Wied

“Suchen Sie sich Themen, die Sie interessieren und faszinieren. Gehen Sie nicht immer den leichten Weg, sondern suchen Sie die Herausforderung. Schauen Sie über den Tellerrand. Das alles hilft nicht nur der Karriere, sondern macht auch glücklich.”

  • Herr Prof. Dr. Axel Ockenfels

Was unterscheidet Sie von einem/r Lehrer/-in?

“In der Lehre sicherlich, dass wir es mit erwachsenen Menschen zu tun haben und dass wir weniger Gruppendynamiken auffangen müssen. Außerdem sind die meisten freiwillig da, das hilft. Zudem haben wir mehr Freiheiten in den Inhalten, müssen keinem Lehrplan folgen, sondern „nur“ Modulbeschreibungen.”

  • Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock

“Ich bin Lehrer, ein Hochschullehrer.”

  • Herr Prof. Dr. Axel Ockenfels

“Wir sind Lehrer, die aktuelle Forschungserkenntnisse in die Lehrinhalte integrieren.”

  • Anonymer Professor 

Wie sieht Forschung bei Ihnen aus?

“Ich sehe das, was wir tun, als sozialwissenschaftliche Disziplin. Es geht also im Kern darum zu verstehen, weshalb sich Individuen und Organisationen wie verhalten und daraus Implikationen abzuleiten.

Dementsprechend hat unsere Forschung viel damit zu tun Daten zu erheben und auszuwerten, um damit Theorien und Modelle menschlichen und organisationalem Verhalten zu überprüfen und weiterzuentwickeln.”

  • Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock

“Ich verfasse wissenschaftliche Publikationen und präsentiere Forschungsergebnisse auf Fachtagungen. Konkret entwickele ich statistisch-ökonometrische Methoden und zeige, wie man sie sinnvoll auf reale Daten anwenden kann.”

  • Herr Prof. Dr. Dominik Wied

“Meine Forschungsthemen (Marktdesign und Verhaltensforschung) entstehen oft in Zusammenarbeit mit Regierungen, Marktplattformen und Unternehmen. Es macht doppelt froh, wenn Praxis und Forschung voneinander profitieren.”

  • Herr Prof. Dr. Axel Ockenfels

Wann und wie kann man einen Dozierenden am besten erreichen? 

“Ich finde es immer gut, wenn die Studierenden schon in der Vorlesung schon möglichst viel fragen, denn dies macht auch die Vorlesung besser und mir selbst klarer was noch nicht verstanden wurde. Ansonsten: immer gerne auch direkt nach der Vorlesung mit Fragen kommen. Bei einem großen Block an Fragen geht auch ein Sprechstundentermin.”

  • Herr Prof. Dr. Dirk Sliwka

“Heutzutage vermutlich per E-Mail.”

  • Herr Prof. Dr. Dominik Wied

Warum haben Sie sich für die Lehre entschieden? 

“Weil es Freude macht junge Menschen zu unterrichten, Ihnen Werkzeug an die Hand zu geben, das helfen kann die Welt besser zu verstehen. Gleichzeitig lernt man als Lehrender selbst mehr als man erst einmal denkt. Es ist einfach ein großer Unterschied Dinge verstanden zu haben und diese zu kommunizieren. Und wenn man kommuniziert, dann kommt meist ja etwas zurück, das im Zweifel die eigenen Ansichten hinterfragt.”

  • Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock

“Es gibt keinen besseren Job als Hochschullehrer. Ich liebe meinen Beruf, weil er mir die Freiheit gibt, mir Zeit für die Themen zu nehmen, die ich wichtig finde, und weil es toll ist, Dinge herauszufinden, die vielleicht die Welt ein klein wenig besser machen.”

  • Herr Prof. Dr. Axel Ockenfels

“Ich lerne gerne und gebe mein Wissen gerne weiter.”

  • Herr Prof. Dr. Johannes Münster

Welche Vorteile bietet die Uni Köln für unsere Ausbildung im Vergleich zu anderen Hochschulen? 

“Wir haben BWL, VWL und SoWi in einer Fakultät. Das führt im Vergleich zu eigentlich allen Wettbewerbern in Deutschland zu einer großen Breite des Lehrangebots. Wir sind zudem in den Kerngebieten immer unter den forschungsstärksten Fakultäten. Und zudem: Viele Kollegen forschen akademisch sehr gut zu, legen aber gleichzeitig auch viel Wert auf die Relevanz ihrer Arbeit für die Praxis und den Austausch mit Unternehmen und Politik (das ist leider nicht selbstverständlich in der Wirtschaftsforschung).”

  • Herr Prof. Dr. Dirk Sliwka

“An einer Universität steht die universelle Ausbildung stärker im Vordergrund als z.B. an FHs. Das ist nicht per se ein Vorteil, aber wenn Sie sich eher zu Generalisten ausbilden möchten, dann sind Sie hier richtig.

Zudem ist speziell die WiSo-Fakultät sehr forschungsstark, d.h. die Lehrenden sind nicht nur auf dem aktuellsten Stand der Forschung, sondern entwickeln diesen selbst weiter. Das spiegelt sich in meiner Erfahrung oft auch in der Lehre wider.”

  • Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock

“Sehr großes Angebot über viele Disziplinen, internationale Ausrichtung der Programme, gute Betreuung, forschungsorientierte Lehre.”

  • Anonymer Professor 

Welche Ratschläge können Sie den Erstsemestern aus Ihren eigenen Erfahrungen mit auf den Weg geben? 

“Versuchen Sie auch außerhalb der Uni Wissen über die Wirtschaft aufzunehmen. Abonnieren Sie eine gute Tageszeitung oder den Economist um nicht nur akademisches Wissen aufzubauen sondern mitzubekommen was in der Welt passiert. Nutzen Sie Praktika nicht nur für den Lebenslauf, sondern um gezielt herauszufinden, welche Jobs Ihnen Spaß machen und welche auch nicht. Versuchen Sie ihre Abschlussarbeiten immer in Gebieten zu schreiben, für die Sie sich auch persönlich begeistern können.”

  • Herr Prof. Dr. Dirk Sliwka

“Genießen Sie Ihre Studienzeit so gut es geht. Es wird sicher anspruchsvoll werden, Sie sollten sich aber auch Raum zur Persönlichkeitsentwicklung geben. Lernen Sie auch einmal Nein zu sagen. Ob Sie nun ein Semester mehr oder weniger studieren oder eine Dezimalstelle besser oder schlechter abschneiden spielt auch auf dem Arbeitsmarkt eine viel kleinere Rolle als Ihre Persönlichkeit.”

  • Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock

“Niemals aufgeben.”

  • Herr Prof. Dr. Johannes Münster

Wie haben Sie sich im Studium auf Prüfungen vorbereitet?

“Kommt natürlich auf die Prüfung an. Grundsätzlich habe ich eher kurz vor den Klausuren gelernt als kontinuierlich während des Semesters. Das ist aber typabhängig.”

  • Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock

“Das war kein Hexenwerk. Ich habe einfach viel gelernt.”

  • Herr Prof. Dr. Axel Ockenfels


Vermutlich fragt ihr euch jetzt, wer genau euch diese Fragen beantwortet hat.


Um dem Namen ein Gesicht zu geben, würden wir euch einige eurer zukünftigen Professor*innen kurz vorstellen:

Prof. Münster

Herr Prof. Dr. Johannes Münster ist Teil des Sozialwissenschaftlichen Seminars und hält Veranstaltungen zu Media Economics und Microeconomics. Er studierte an der Freien Universität in Berlin und ist seit 2012 als Professor an der Universität zu Köln beschäftigt.

Prof. Ockenfels

Herr Prof. Dr. Axel Ockenfels studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und ist seit 2003 Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Universität zu Köln. Darüber hinaus ist er Leiter des Kölner Laboratoriums für Wirtschaftsforschung und des Kölner Exzellenzzentrums für soziales und ökonomisches Verhalten.

Prof. Sliwka

Herr Prof. Dr. Dirk Sliwka ist Teil des Seminars für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Personalwirtschaftslehre, und studierte ebenfalls an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit 2004 ist er Professor für Managment an der Universität zu Köln und hält Veranstaltungen zu den Themen Human Resource Managment und Corporate Development.

Prof. Wellbrock

Herr Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock ist seit 2016 Professor für Medien- und Technologiemanagement an der Universität zu Köln. Vorher studierte er an der Universität Hamburg und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne in Frankreich VWL und war Juniorprofessor an der Universität Hamburg und der Michigan State University. Er hält Lehrveranstaltungen zum Medienmanagement und zum Einfluss von (Informations-)Technologie auf Medien.

Prof. Wied

Herr Prof. Dr. Dominik Wied ist Teil des Instituts für Ökonometrie und Statistik und hält Veranstaltungen zu Stochastic Processes und Ausgewählte quantitative Methoden. Er studierte an der Technischen Universität Dortmund und ist seit 2016 als Professor an der Universität zu Köln beschäftigt. 

Der Anonyme Professor ist Teil des Center for Macroeconomic Research und hält Veranstaltungen.

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